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Wirtschaftsausblick: Globale Hitzewelle könnte 0,6 Prozentpunkte des BIP gekostet haben

04.08.2023 - Zusammenfassung

  • Eine erste "Back of the Envelope"-Berechnung deutet darauf hin, dass die jüngste Hitzewelle in den Vereinigten Staaten, Südeuropa und China im Jahr 2023 möglicherweise 0,6 Prozentpunkte des BIP gekostet hat. Die Kosten reichen von 0,1 Prozentpunkten für Frankreich bis zu 1,3 Prozentpunkten des BIP für China.  Ein Tag mit extremer Hitze (über 32 Grad) entspricht einem halben Tag Streik.
  • Anpassung ist der Schlüssel: Kurzfristig können Warn- und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden. Diese müssen jedoch durch längerfristige strukturelle Anpassungsmaßnahmen ergänzt werden, die darauf abzielen, die Städte auf den Klimawandel vorzubereiten (z. B. Stadtbegrünung) und Wege zu finden, die Arbeitsplätze produktiv an die erhöhte Hitzebelastung anzupassen (z. B. Anpassung von Gebäuden, Infrastruktur und Arbeitszeiten).
  • In den letzten Monaten wurden die USA, Europa, China und andere Länder in Asien mit Rekordtemperaturen konfrontiert. Überall haben Meldungen über Rekordtemperaturen für Schlagzeilen gesorgt, die das physische Risiko des Klimawandels verdeutlichen und die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gegen extreme Temperaturen in Frage stellen. Abbildung 1 zeigt die tägliche 2-Meter-Lufttemperatur, die mit Hilfe von Satellitendaten und Computersimulationen gemessen wird, um eine Momentaufnahme der globalen Temperaturen in Echtzeit zu bieten. Nach Angaben des Copernicus Climate Change Service/ECMWF war der vergangene Juni der wärmste Juni aller Zeiten. Nach Angaben der National Oceanic and Atmospheric Administration erreichten die Weltmeere im April und Mai zwei Monate in Folge Rekordtemperaturen. Dies beeinflusste die Wellenmuster des Jetstreams, eines hoch gelegenen Bandes schnell fließender Luft, und führte zu einer wochenlangen Hitzewelle.
  • Der Klimawandel wird die Häufigkeit und Intensität extremer Hitzeperioden erhöhen, so dass Hitzewellen, Dürren und Waldbrände zur "neuen Normalität" werden. Solche Ereignisse haben nicht nur Auswirkungen auf Menschen und Wildtiere, sondern auch auf die Volkswirtschaften. Naturkatastrophen haben erhebliche, unmittelbare negative wirtschaftliche Folgen, wie z. B. hohe Sachschäden in den Industrieländern und Todesopfer in den Entwicklungsländern.

Die gesamte Studie in englisch ist ab sofort als Download abrufbar. 

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